Am 12.11.2016 war erneut „Pilotentag“ bei der DFS Deutsche Flugsicherungin Langen. Schon seit der Ausbildung wollten unsere Mitglieder Jan und Stefan mal die „andere Seite vom Funk“ kennen lernen. Endlich hat’s geklappt und so ging die Reise um 7h früh in Richtung Frankfurt los. Nach ca. 3 std. Autofahrt war die Reise geschafft. Das Verwaltungsgebäude der DFS ist schon gewaltig und so verwunderte es nicht, das gleich 5 Vorlesungsräume zur Verfügung standen, von denen der größte 200 Menschen faßt.
Es gab so viele interessante Vorlesungen zu Themen wie
– AIS Center
– Besondere Nutzung / Lufträume
– Entwicklung von Luftfahrtkarten
– Awareness
– FIS: Fluginformationsdienst
– Gefangen über den Wolken
– Miltärische Zuständigkeitsgebiete
– NLFZ: Nationales Lage- und Verkehrszentrum
– FVK: Flugverkehrskontrolldienst
– Flugwetter
– Flugvorbereitung
uvm.
Insgesamt ein echter Gewinn an Wissen und Sicherheit für jeden Piloten, aber aus Zeitgründen fanden viele Vorlesungen zeitgleich statt, sodass die beiden nur einige davon besuchen konnten. Die Dozenten waren allesamt Mitarbeiter der DFS bzw. des Militärs und von daher sehr kompetent.
Das Interessanteste war aber natürlich der Besuch im Controllcenter, dem Herzen der DFS, wo alle unsere Anrufe zusammen laufen. Ein sehr großer Raum mit über 100 Arbeitsplätzen. Hier wird in 8 Stunden Schichten gearbeitet. der Operator hat 2h Dienst, dann 30 Minuten Pause. Gearbeitet wird i. . d. R. 5 Tage, danach 3 Tage frei. Wechselschichten sind üblich. Man muss noch einmal klar verdeutlichen, dass hier ALLE Anrufe von Piloten zusammen kommen, also IFR und VFR. Auf den Service „FIS Langen“ entfallen hier aber nur 4 Arbeitsplätze! Da kann man sich gut vorstellen, wieviel sonst noch so los ist am Himmel, denn in BREMEN und MÜNCHEN sicht es nicht viel anders aus. Über eine Zusammenlegung aller Dienste nach Langen bis 2018 wird derzeit „nachgedacht“.
Wie die meisten wissen, haben wir hier in Deutschland 10 FIS-Sektoren. Davon hat Bremen 3, München 3 und Langen 4. Jeder Lotse ist dabei für genau 1 Sektor zuständig. Seine Einarbeitungszeit beträgt rund 1 Jahr, um die Anflug-, Abflug- und Staffelmöglichkeiten seines Sektor so gut zu erlernen, dass man ihn auf „die Öffentlichkeit“ loslassen kann. Aus diesem Grunde kann er auch nicht „mal eben“ wechseln und den Sektor eines Kollegen übernehmen. Insgesamt hat Langen ca. 500 aktive Lotsen. Sehr hohe Anforderungen an jeden Mitarbeiter aber auch sehr gute Leute. Die Mitarbeiter des IFR-Bereichs können mit 55 in Rente gehen, VFR nicht.
Langen nimmt im Jahr ca. 250.000 Anrufe (IFR/VFR) entgegen. Tendenz steigend. Darunter nicht nur Anrufe, sondern auch Flugplanaufgaben. Im letzten Jahr rund 85.000, davon herkömmliche (schriftlich und via Internet) als auch AFILLs (in der Luft aufgegebene).
Die Führung dauerte 30 min. und es war sehr schwierig, einen Platz zu ergatten, da die Leute schon 1 std. VOR Ausgabe der Besucherlisten gewartet haben. Es können vormittags und nachmittags nur 56 Leute auf den Besucherbalkon, wobei die 56 Leuten nochmals in 4 Gruppen zu je 14 Leuten aufgesplittet werden. Wer also mal einen Besuch unternimmt, bitte als allererstes in die Liste eintragen.
Neben Mitarbeitern und Themen der DFS waren auch andere Aussteller vor Ort, wie z. B.
– Eisenschmidt
– DWD: Deutscher Wetterdienst
– AOPA: Aircraft Owners and Pilots Association
– DAEC: Deutscher Aero Club
– Stiftung Mayday: Hilfsorganisation für Piloten &Familien in Notlagen
uvm.
Nach rund 5 Stunden haben sich die beiden dann wieder auf den Heimweg gemacht und sogar auf der Autobahn noch was Nettes gesehen (s. Bild 7). Der Lackierer der DMAX Steel Buddies live bei der Auslieferung eines Hummers. Eine schöner Abschluss für einen Tag voller Highlights…