Nicht zu unterschätzen: Die Warmlaufphase

Nicht zu unterschätzen: Die Warmlaufphase

Kürzlich kam das Thema „Warmlaufphasen“ mal wieder auf. Ein wichtiger Aspekt, will man dem Material und nicht zuletzt der Sicherheit Rechnung tragen. Wir haben uns daher gedacht, wir verdeutlichen das Thema mal anhand einiger Wärmebildaufnahmen.

Für folgendes Beispiel unterstellen wir, dass der Pilot bereits alle nötigen Vorflugkontrollen und -checks durchgeführt hat. Die Maschine wurde ausgehallt und soll nun gestartet werden. Der Motor wird nach evtl. Primen gestartet und sollte nun erst einmal 2-3 Minuten im Stand laufen um a) die Kreisel stabil einlaufen zu lassen und b) erste Wärme zu erzeugen, denn mit kaltem Motor wollen wir auf gar keinen Fall losfliegen.

Thermobild 1 zeigt, wie ein Motor einer C172 (N Baureihe) nach ca. 4 min. bei ca. 35°C aussieht. In diesem Falle hatten wir vor dem Abflug nochmal getankt. Gute Gelegenheit für das Foto. Natürlich gibt so eine IR-Kamera nur OBERFLÄCHENWERTE an aber damit kann hier schon einiges verdeutlicht werden. Man sieht, wie sich Wärme bildet und sich unter der Cowling verteilt. Nach diesen Minuten hatte sich im Cockpit der Zeiger für die Öltemperatur jedenfalls noch nicht geregt.

Nach dem Tanken ging es weiter in die Run-Up Area, wo wir warteten, bis die Öltemperatur indikativ zu steigen begann. Ein Zeichen zur eigenen Sicherheit, nun mit den weiteren Checks fortfahren zu können. Es folgte der Backtrack über die 25 mit anschließendem Start und einem sehr guten Bauchgefühl, das nicht nur „all instruments in the green“ waren, sondern auch der Motor sich wohl fühlte.

Nach einem tollen Flug inkl. etwas Airwork landeten wir sicher in EDLF über die 07. Vor der Halle entstand Thermobild 2, nach ca. 90min. Flugzeit. Auch hier muss wieder angemerkt werden, dass es sich nur um Oberflächenwerte handelt. Wir hatten an diesem Tag ca. 10°C Außentemperatur und da kann man schon deutlich erkennen, welche Kühlung der Motor durch den mittlerweile sehr kalten Herbstwind erlangt. Schickt man folglich einen kalten Motor gerade in dieser Jahreszeit auf die Piste und in der Luft noch wesentlich langsamer warm wird, kann das auf Dauer nicht gut enden.

Daher bitte immer die vorgeschriebene Warmlaufphase abwarten und dann erst starten. Es kostet Euch pro Charterstunde ja nicht mehr, außer im Zweifelsfall das eigene Leben, wenn der Pilot mit einem Engine Failure den Worst Case im Abflug erlebt…

Euch jedenfalls always happy landings, fliegt vorsichtig und habt weiterhin eine Menge Spaß beim tollsten Hobby der Welt!

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